Einfach lang und richtig schnell

Eine ideale Kombination
Erfahren Sie mehr über die Flexibilität in der Insulintherapie – lang- und kurzwirksame Insuline.
Die ideale KombinationPostprandiale (nach dem Essen) Blutzuckerspitzen sind ein eigenständiger Risikofaktor für mikro- und makrovaskuläre Folgeerkrankungen. Daher spielt bei der Insulinbehandlung nicht nur die Kontrolle des Nüchternblutzuckers und des HbA1c-Werts eine wichtige Rolle, sondern auch die Kontrolle der Blutzuckerwerte nach dem Essen. Ein stabiler Blutzuckerwert ist notwendig, um schwerwiegende Erkrankungen, die im Zuge eines Diabetes auftreten können, wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Erblindung zu vermeiden.
Wenn Diabetespatienten ein Humaninsulin vor dem Essen injizieren, verhält sich dieses im Körper anders als bei Stoffwechselgesunden. Humaninsuline fluten langsamer an und haben eine längere Wirkdauer als es bei der physiologischen (natürlichen) Insulinsekretion der Fall ist. Dadurch können Humaninsuline Hyperglykämien (Überzuckerungen) nach dem Essen nicht so wirkungsvoll begegnen wie Insulinanaloga. Durch die relativ lange Wirkdauer kann es einige Stunden nach der Mahlzeit zu unerwünschten Hypoglykämien (Unterzuckerungen) kommen, welche oft durch Zwischenmahlzeiten aufgefangen werden müssen, um zu verhindern, dass der Blutzuckerspiegel zu stark absinkt.
Kurzwirksame Insulinanaloga orientieren sich stärker an der physiologischen Insulinsekretion eines Stoffwechselgesunden nach der Mahlzeit. Sie haben einen schnellen Wirkeintritt - bereits nach wenigen Minuten - sowie eine kurze Wirkdauer, die nach spätestens drei Stunden endet. So müssen auch keine Zwischenmahlzeiten eingenommen werden, um Hypoglykämien (Unterzuckerungen) zu vermeiden. Insulinanaloga kappen schnell und früh Blutzuckerspitzen, wodurch Folgeerkrankungen an den Gefäßen vermieden werden können. Durch die Wirkung auf den Punkt, ist außerdem die Gefahr einer Hypoglykämie nach der Mahlzeit deutlich geringer.
Das Einhalten eines "Spritz-Ess-Abstands" von etwa 20 bis 30 Minuten wird bei regulären Humaninsulinen empfohlen, damit das Insulin - aufgrund der langsameren Anflutung - rechtzeitig wirken kann. Das genaue Einhalten eines solchen Abstandes ist im Alltag oft kaum möglich und bedeutet für den Patienten eine wesentliche Einschränkung auf Kosten der Flexibilität. Bei kurzwirksamen Insulinanaloga entfällt dieser Spritz-Ess-Abstand. Dies bedeutet für den Patienten maximale Flexibilität, da das Insulin sowohl vor als auch kurz nach Beginn der Mahlzeit injiziert werden kann.
Letzte Aktualisierung: 31.08.2017